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Thank You For The Music
     
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Hör zu!

Das Jahr hat kaum begonnen und schon die erste Moralpredigt? Keineswegs. Motivierende Klänge werden den Büroalltag angenehmer und produktiver machen. Was es zu hören gibt, ist im inperspective snacks Newsletter #18 zu lesen.

inperspective snacks - Der Lead - Hör zu!
“Mach ma’ lauter!”
von Rüdiger Laube

Ich sitze am Küchentresen, morgens, vor dampfend schwarzem Kaffee. Mit meiner Frau. Ich habe wieder das Radio vergessen. Absolute Stille bedrückt sie. Klick. Das schweigende Atmen von zwei Menschen, etwas Stuhlknarren und der versuchsweise lautlose Kaffeegenuss sind ihr zu wenig. Trotz des einvernehmlich wortreduzierten Tagesbeginns. 
 
Lautlosigkeit strengt an, auch in Büros. Die ruhige Arbeitsatmosphäre, die Architekt:innen mit schallabsorbierenden Akustikelementen planen, ist wichtig. Doch wie leise darf ein Raum werden? “Weniger ist mehr” stimmt meistens. Für den beruflichen Grundgeräuschpegel gilt das nicht. Ein schalltoter Raum, in dem nichts als das eigene Herz zu hören ist, kann für Menschen unerträglich sein, berichteten wir im Newsletter #13.
 
Die Grenze von ruhiger Arbeitsatmosphäre zu störender Stille verläuft fließend. Manche wagen kaum mehr zu niesen, andere warten mit dem Telefonieren, bis auch Kolleg:innen sprechen. Sie möchten sich nicht auditiv nackig und bewertbar machen. “Stille Räume wirken klinisch, distanziert und museal. Die Hemmschwelle ist sehr hoch, diese Stille zu durchbrechen”, beschreibt es Soundkonzeptioner Robin Hofmann im inperspective-Interview.
 
Dezente Hintergrundmusik wirkt dem Effekt entgegen. Der kürzlich endende weihnachtliche Ausnahmezustand lehrte erneut, wie gut Musik Stimmungen transportieren kann. Funktioniert das in Büros auch ganzjährig? Die Pros und Kontras für Mitarbeitende und Unternehmen sind divers.
 
Büroplaner:innen setzen längst visuelle und olfaktorische Wahrnehmungen für die Gestaltung von Arbeitswelten ein. Doch auch die auditive Sinneswahrnehmung bietet großes Potenzial. 

Bei mir jeden Morgen.

     
Der Weitblick
     
     
Toronto, Kanada
18- bis 34-Jährige schätzen Musik während der Arbeit am häufigsten (87 Prozent), Beschäftigte ab 55 Jahren nur zu 57 Prozent. Die Studie veröffentlichte Contact Cision, ein kanadisches Media- Intelligence-Unternehmen.
     
     
London, UK
Mit dem Programm "Music While You Work" erhöhte die Regierung im Zweiten Weltkrieg das Arbeitstempo in Munitionsfabriken um bis zu 15 Prozent. Die freie Journalistin Zaria Gorvett erinnert sich für die BBC an das Projekt.
     
     
Singapur, Asien
Nicht nur Hintergrundmusik, sondern auch Geräusche wie das Brummen einer Klimaanlage können die Sinne anregen. Über die sogenannte “stochastische Resonanz” berichtet Onno van der Groen für den asiatischen Nachrichtensender CNA.
     
DIE STANDPUNKTE
Musik im Büro aus drei Perspektiven
inperspective snacks - Die Standpunkte - Musik im Büro aus drei Perspektiven

Die beteiligten “Lager” wirken so gespalten, wie die USA durch Trump, selbst ein Jahr nach dem Sturm aufs Kapitol. Doch beim Thema Bürosound sind alle Argumente interessant.

Die Mitarbeitenden sind uneins
Musik am Arbeitsplatz verbreitet Wohlbefinden. Sie motiviert, macht konzentrierter und erleichtert selbst monotone Tätigkeiten. Das ist die mehrheitliche Meinung.

Die Einigkeit endet beim Genre. Geschmacksfragen sind nicht lösbar, Kompromisse unbeliebt. Was manche beflügelt, nervt andere. Auch divergiert, wer sich leise über Lautsprecher oder per Kopfhörer durch den Arbeitstag groovt. Das Kopfhörertragen wird unter Kolleg:innen allerdings oft als “sprich-mich-bloß-nicht-an” gedeutet.

Das Management ist uneins
Die positive Wirkung von Musik ist auch auf Führungsebenen bekannt. Besonders der Produktivitätszuwachs. Dagegen stehen die planerischen und technischen Aufwände sowie persönliche Vorlieben. Schnell überwiegen mögliche Nachteile.
 
Hintergrundmusik soll bei Leseprozessen ablenken. Die Nutzung von Kopfhörern könnte die interne Kommunikation, mindestens jedoch die Wahrnehmung des Telefonklingelns stören. Individuell genehmigtes Musikhören, eine Beschränkung auf Allgemeinflächen und das Programm werden niemals alle Mitarbeitenden zufriedenstellen.  

Die Rechtsprechung und Rechteinhaber:innen sind sich einig
Musikhören im Job ist erlaubt, wenn es “das Arbeiten, die Konzentration und die Leistung aller Mitarbeiter:innen nicht beeinträchtigt.” Betriebsrat oder Mitarbeitende haben ein gewisses Mitspracherecht. 
 
Rundfunkgebühren zahlen auch Unternehmen – ob dort Radio gehört wird oder nicht. Dazu erhebt die GEMA – die Wahrnehmungsgesellschaft für musikalische Urheberrechte – Abgaben, wenn Musik öffentlich wiedergegeben wird. Also nicht für Büros ohne Kund:innenverkehr. 

Fazit
Architekt:innen schaffen die Voraussetzungen, Musik in Büros gezielt einzusetzen. Flächendeckend oder punktuell – optional kombiniert mit Durchsage- und Alarmsignalfunktionen.

FACT SHEET
Popkultur am Arbeitsplatz
Trotz vieler Reibungspunkte: Mit Klängen untermalte Arbeit wird besser, geht schneller, macht mehr Spaß, motiviert und emotionalisiert.
     
 
Icon Produktivität
 
   
81 Prozent der Teilnehmenden einer Studie arbeiteten mit Musik am schnellsten, 88 Prozent am hochwertigsten. Das ermittelte Dr. David Lewis, Vorsitzender von Mindlab International, Brighton, UK. 
 
     
     
 
Icon Kopfhörer Musik
 
   
15 bis 30 Minuten Musikhören helfen Beschäftigten, die Konzentration wiederzuerlangen, beschreibt Dr. Sood von der Mayo Clinic, Rochester, USA. 
 
     
     
 
Icon Tänzer
 
   
Mit 66 Prozent ist Popmusik das beliebteste Musikgenre am Arbeitsplatz. Klassische Musik erreichte mit 15 Prozent nur Platz fünf. Das ergab eine Studie von LinkedIn und Spotify.
 
     
       
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