In einem ästhetischen Arbeitsumfeld steigt die Produktivität. Das ist kein New-Work-Gequatsche, sondern seit Jahren wissenschaftlich bewiesen: Mitarbeitende sind um 17 Prozent produktiver, wenn sie von Kunst (und Pflanzen) umgeben sind. Das fanden britische Forschende in einer Studie (2014) heraus.
Der Anstieg des Arbeitseifers ist auf komplexe Vorgänge im Gehirn zurückzuführen. Wird das limbische System – zuständig für emotionale und motivationale Prozesse – durch eine ansprechende Umgebung stimuliert, sendet es positive Neurotransmitter an den Frontallappen.
Dieser ist wichtig bei kognitiven Aufgaben wie der Planung und Entscheidungsfindung. »Aktivierende Gestaltungselemente, die gezielt reizen, sind der Dünger für neuronale Prozesse«,
bestätigt Neurowissenschaftlerin Dr. Barbara Studer im Gespräch mit inperspective.
Wer nun die Wände seines Büros mit Kunstdrucken plakatiert und mit einer exponentiellen Teamleistung rechnet, verschätzt sich. Kunst ist individuell. Wahrnehmung eine subjektive Angelegenheit. Nicht alle Meisterwerke wirken gleichermaßen, nicht alle passen ins Büro. Sie können im Idealfall inspirieren oder beruhigen. Schlimmstenfalls wühlen sie jedoch auf, stimmen nachdenklich oder gar traurig. Auch die psychologische Strahlkraft von Farben sollten Gestaltende berücksichtigen.
Ein stilsicheres Händchen ist gefragt. Architekt:innen, die Kunst integrieren wollen, müssen diese fünf Fragen beantworten.