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Was ein Büro über das gesamte Office verrät.
     
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Hell Yeah!

Das Chefbüro kann die Hölle für Mitarbeitende sein. Sogar dann, wenn kein kritisches Gespräch ansteht.

inperspective #74 erklärt, warum das Design eines Büros die Wahrnehmung eines gesamten Unternehmens beeinflussen kann.
inperspective snacks - Der Lead - Wie Büros ein ganzes Firma framen können
Wie Büros ein ganzes Unternehmen framen können
von Hannes Hilbrecht
Am Berliner Gendarmenmarkt hatte ich neulich einen Flashback.

Für eine Award-Show weilte ich ein paar Tage in der Hauptstadt in einem Hotel direkt gegenüber einem Büro, das ich für eine der ersten Ausgaben des inperspective Magazins besuchte. Das Titanic – an diesem Wochenende ein positives Omen.

Damals interviewte ich den CEO einer international erfolgreichen PR-Agentur. Das Besondere an diesem Chef-Office: Es war nicht nur weitläufig, sondern beheimatete auch ein Percussion-Schlagzeug. Ein Instrument, mit dem man sich Musik via Kopfhörer auf die Ohren knallt, aber eben keinen Krach veranstaltet.

Damals beeindruckte mich das Bossbüro. Rückblickend sehe ich es anders. Warum?

Ein kleiner Exkurs.

Normalerweise nutzen Menschen den Begriff »Framing«, wenn beispielsweise Medien einen identischen Sachverhalt zwar wahrheitsgetreu beschreiben, aber doch in den entscheidenden Nuancen unterschiedlich darstellen. Das berühmteste Beispiel ist: Das Glas ist halb voll – oder aber halb leer. Zeitungen können beispielsweise von Flüchtlingen oder Fliehenden sprechen, die an den Grenzen stranden. Oder aber von Klimaklebern oder Umweltaktivist:innen, die den Feierabendverkehr mit ihrem Protest lahmlegen.

Framing ist kommunikativ ein sehr mächtiges Werkzeug. Und es passt auch – ganz ohne Worte – zum Ökosystem Büro. Weil räumliche Details genauso die Kommunikation framen und dabei weit mehr als Außenwahrnehmung einer Führungskraft beeinflussen. Denn allein mit dem Design des eigenen Arbeitsplatzes kommunizieren Bosse ziemlich viel.

Das Büro damals am Gendarmenmarkt wirkte im Vergleich zu den anderen Arbeitsplätzen beispielsweise dekadent. Es illustrierte das Machtgefälle zwischen ganz oben und der nächsten Ebene. Darf man natürlich gut finden. Leute, die Hierarchien schätzen, sind nicht automatisch schlechte Menschen, auch wenn die Denke häufig als ewiggestrig geframt wird. Ja, wer erfolgreich ist, darf sich einen Bentley ins Büro karren lassen.

Worum es mir aber bei diesem Büro-Beispiel geht? Hätte sich das Percussion-Schlagzeug in einem frei zugänglichen Büro befunden, einem Ort, an dem alle Druck ablassen können, hätte das sofort eine andere Stimmung verbreitet.

Ein Privileg für alle – der Boss als Spender und Vorbild.

Besonders in Wissensberufen ist dieses Framing wichtig. Der Nachwuchs, die Gen Z, steht auf Respekt und flache Hierarchien. Mehr noch auf Teilhabe und Nähe. Wie nötig Chefinnen und Chefs diese Art der Kommunikation haben, zeigte sich in einem Beitrag des Fachmagazins ComputerWeekly. Dieses veröffentlichte die überraschenden Ergebnisse einer binationalen Studie aus den USA und Großbritannien. Wichtigste Erkenntnis: Mitarbeitende würden sich lieber von künstlichen Intelligenzen als von leibhaftigen Personen führen lassen.

Das Motiv für diese Aussagen? Den Befragten fehlt zwischenmenschliche Wertschätzung. Eine Maschine, so die Hoffnung, könnte diese besser vermitteln. Rumms!
Führungskräfte-Büro? Drei Tipps aus der Raumpsychologie – von Uwe Linke und Annette Hoerauf.
     
 
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Nicht zu bescheiden sein. Chefinnen und Chefs, die an der eigenen Einsparung sparen, framen sich damit nicht automatisch (unbewusst oder bewusst) als bodenständig. Unter Umständen assoziieren Geschäftspartnerinnen und -partner die Räume mit einer gewissen Rückständigkeit. Mitarbeitende könnten die sparsame Profanität als wirtschaftliche Schieflage interpretieren. Und damit eine geringere Jobsicherheit empfinden.
 
     
     
 
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Persönlichkeit zeigen. Mitarbeitende wollen sich mit ihren Arbeitgebern identifizieren. Dafür sind jedoch Gemeinsamkeiten nötig, die als Anknüpfungspunkte dienen. Das können persönliche Dinge sein wie Familienfotos, die emotionale Nähe stiften. Oder noch besser: Insignien, die auf private Interessen von Chefinnen und Chefs hinweisen. Zum Beispiel ein Foto von einem Marathon-Finish.
 
     
     
 
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Auf das Format des Mobiliars achten. Raumpsychologin Annette Hörauf empfiehlt, dass Führungskräfte für die Gesprächssituation Settings auf Augenhöhe kreieren. Deutlich besser als der Konfrontationskurs an der Stirnseite eines Schreibtisches ist laut Expertin eine weitflächige Sofa- oder Sessellandschaft, die den Spagat zwischen Nähe und der notwendigen Distanz garantiert.
 
     
LESETIPP
Annette Hoerauf, Raumpsychologin
Was zeichnet ein Bossbüro psychologisch aus?
Räume sprechen ihre eigene Sprache, und manchmal wissen Unternehmer:innen gar nicht, was sie mit ihnen alles sagen. Ein Text von Raumpsychologin Annette Hoerauf über respektvolle und wenig wertschätzende Statements in Büros.
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