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Das gefährlichste Junkfood im Office?
     
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Guten Rutsch!

2023 neigt sich dem Ende, und ja: Es war für die meisten sicher ein forderndes Jahr. Oder ein Beängstigendes.

Wird die Welt mit jeder Sonnenumrundung komplizierter?

Was abgedroschen klingt, ist vielleicht nur eine logische Schlussfolgerung. Tatsächlich wird vieles anstrengender, weil immer mehr Informationen und Reize auf Menschen einprasseln. Meinen zumindest Fachmenschen.
 
Ausgabe #85 von inperspective snacks widmet sich einem der akutesten Themen der Büroarbeit: der Gefahr durch sogenannte Distractions.
inperspective snacks - Der Lead - Ein Schlachtfeld der Ablenkungen
Ein Schlachtfeld der Ablenkungen
von Hannes Hilbrecht
Beginnen wir die Vorschau auf das Jahr 2024 mit einem Blick zurück.

In den Matheunterricht. Der ist momentan Thema, weil die einheimische Jugend bei der PISA-Studie schlecht abschnitt. Um nicht zu sagen: abschmierte.

Damals in der Schule gab es eine indische Legende, die das exponentielle Wachstum wunderbar erklärte. Wer sich nicht erinnern kann: Es ging um ein Schachbrett und Reiskörner. Die Hauptdarsteller waren ein schlauer Weise und ein tumber König. Letzterer ahnte nicht, dass er überlistet wurde, als er zustimmte, dem Mann für jedes Schachfeld die doppelte Portion Reiskörner zu stiften. 1,2, 4, 8, 16, 32, 64, 128 und so weiter und so fort. Bis es in die Billionen ging.

Zuletzt gelangte das Thema »exponentielle Wachstum« während Corona in die größere Öffentlichkeit. Denn Viren, das lehrte die Tagesschau, verteilen sich ähnlich exponentiell wie Reiskörner in indischen Sagen.

Aber um eine Pandemie soll es nicht gehen, sondern eher um eine »Infodemie«. Diese Wortneuschöpfung produzierte unter anderem der Deutschlandfunk. Der thematisierte vor Kurzem ein Problem: die kollektive Reizüberflutung mit Informationen. Zwar stimmt es nicht mehr ganz, dass sich die globale Datenmenge alle zwei Jahre exponentiell verdoppelt. Dennoch gleicht das jährliche Wachstum dieser glitschigen Zahl einer biblischen Informationsflut.

Der SZ-Autor Michael Moorstedt verglich den Datenhunger der Menschen sogar mit der Liebe für Junkfood. Tatsächlich aktivieren neue Informationen das Belohnungszentrum im Gehirn ähnlich stark wie McDonalds oder Geld.
FACT SHEET
So gravierend ist der Medienkonsum der Deutschen!
Ein paar Fakten im Überblick:

🖥 Anzahl der Tabs (Registerkarten), die Internetnutzerinnen und -nutzer pro Stunde öffnen: 20.

🤳 Smartphone-Entsperrungen, die ein durchschnittlicher Smartphone-User am Tag vornimmt: 80.

👩‍💻 Täglicher Medienkonsum der Deutschen – als Mittelwert: 7,5 Stunden.

🧠 Geschätztes Datenvolumen, das ein Gehirn in dieser Zeit verarbeiten muss: 34 Gigabyte-Daten. Das sind ungefähr elf Stunden Netflix in HD.

Was man beachten muss: Die Daten stammen aus dem Jahr 2021. Sie dürften sich in ihrer Menge eher vermehrt haben. Doch warum ist das überhaupt ein Problem? Immerhin sprechen doch viele Leute davon, dass es gar nicht genug Daten geben könnte.

Kurz: Die Sache ist zu ernst für Relativierungen. Denn die gesundheitlichen Folgen der kollektiven Überreizungen werden zusehends sichtbarer. Das AOK-Gesundheitsmagazin spricht von immer mehr depressiven Jugendlichen infolge ihres medialen Suchtverhaltens. Renommierte Universitäten assoziieren die Datenflut mit psychischen Erkrankungen, die genauso Erwachsene betreffen.

Auch das Thema »Konzentrationsprobleme« überschwemmte zuletzt diverse Fachmagazine. Dass die Generation TikTok eine geringere Aufmerksamkeitsspanne als eine Legehenne haben soll, mag polemisch und biologisch schlicht falsch sein. Aber neben einer gewissen Komik steckt eben ein Reiskörnchen Wahrheit in dieser Mutmaßung. Siehe Pisa-Studie.

Was das Thema Distraction im Büro so heikel macht?

In kaum einem menschlichen Ökosystem ist das Problem der Reizüberflutung so prekär wie in den Arbeitswelten. In ihren Jobs müssen Mitarbeitende jede Stunde unzählige Daten verarbeiten. Dazu produziert ein Office als zwischenmenschlicher Ballungsraum extrem viele Reize abseits der Kernarbeit. Der Schnack am Nachbartisch, Telefonate, die auf dem Boden schmatzenden Schuhe eines Mitmenschen. Manchmal röchelt die Kaffeemaschine dazwischen.

Ein US-Magazin bündelte die Rolle des Büros in einen etwas martialischen, dafür aber sehr substanziellen Satz.
     
     
»Das Büro darf im Kampf gegen Distractions kein Schlachtfeld sein, sondern ein Alliierter.«
     
LEARNINGS
Wie mit Ablenkungen umgehen?
     
 
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Im beginnenden Zeitalter der Hybrid Work sollen Büros vor allem zusammenbringen. »Kommunikation first«, heißt es oft. Und ja, dieser Grundsatz wird bestehen bleiben. Führende Expertinnen und Experten mahnen jedoch, dass die Fokuszeit keinesfalls vergessen werden darf. Auch, weil das Homeoffice ein Sündenpfuhl der Ablenkungen ist. Spätestens dann, wenn der Geschirrspüler quengelt.
 
     
     
 
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Unternehmen müssen sich verzwickten Aufgaben stellen. So wird eine reizreduzierte Umgebung aus blasser Raufasertapete kaum Informationsjunkies stimulieren. Architektinnen und Architekten sind gezwungen, weiterhin ausreichend zu reizen. Mit Formen, Farben und Details.
 
     
     
 
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Die Lösung kommt leise daher. Wenn Unternehmen schon nicht alle Reize reduzieren können, müssen sie sich auf die wesentlichen konzentrieren. Und zwar jene aus den Räumen filtern, die eh niemand braucht. Zum Beispiel Lärm.
 
     
     
Der Weitblick

Auch im Jahr 2023 sprach PALMBERG mit inspierenden Expertinnen und Experten. Ein Auszug.
     
     
Landsberg, Deutschland
Wie erkennen Unternehmen einen Hype und springen rechtzeitig auf den richtigen Zug auf? Das weiß Trend-Beraterin Gabriela Kaiser.
     
     
Wien, Österreich
Christian Horx ist aufstrebender Zukunftsforscher und polarisierender Charakter. Für PALMBERG prophezeit er spannende Zukunftsentwicklungen – besonders bei der Generation Z.
     
     
Dortmund, Deutschland
Wie schädlich ist Lärm im Office? Was kann ihn beruhigen? Und wie wirkt sich das auf die Produktivität aus? Ein Deep Dive mit der Akustik-Koryphäe Dr. Georg Wiesinger liefert Antworten.
     
       
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