Logo inperspective snacks
Nummer der aktuellen Episode
     
Allergisch gegen Arbeit
     
inperspective snacks - Cover - Allergisch gegen Arbeit - oben
inperspective snacks - Cover - Allergisch gegen Arbeit - unten
© iStock / Getty Images Plus / LightFieldStudio
A vos souhaits!

In Französisch klingt alles ein bisschen geschmeidiger. Selbst wenn man der niesenden Gesellschaft nur ein empathisches »Gesundheit« zuraunen möchte.

Corona scheint kollektiv abgehakt, dafür ist die Grippe wieder als méchanté maladie, als fiese Krankheit zurück in den Medien.

Das »Gesundheitwünschen« ist also auch zu diesem Jahresende angemessen. Mehr noch: Das Thema Gesundheit muss 2023 in den Büros en vogue sein. Wie das klappen kann, verrät #inperspective snacks #59. Die letzte Ausgabe des Jahres.

Apropos: Die inperspective-Redaktion wünscht allen Lesenden besinnliche Feiertage und einen frischen Jahresstart.
inperspective snacks - Der Lead - So schön verstrahlt
So schön verstrahlt
von Hannes Hilbrecht
Neulich war ich krank. Mit Fieber. Gelenkschmerzen. Und mit einer Nase, die emsiger lief als Thomas Müller bei der Fußballweltmeisterschaft. Ich röchelte wie eine Filterkaffeemaschine. Das einzig Schöne an dieser Malaise: Endlich Zeit zum Fernsehen. X-Faktor – das Unglaubliche. Übernatürlich präsentiert von Jonathan Frakes.

Wer es nicht kennt: In der Serie werden mysteriöse Fälle vorgestellt, die sich real oder nur in der Fantasie von Autor:innen zugetragen haben. Eine dieser Geschichten war extrem spannend.

In Kurzform: Ein Betrüger bangte nach einem Überfall um sein ergaunertes Geld. In seinem Büro schalte er deshalb eine Wand aus, um seine Moneten in einem selbstgebauten Safe zu verstecken. Blöd, dass er die Schutzwand zu seiner Nachbarin beschädigte. Einer Röntgenpraxis. Der Betrüger starb an einer schleichenden Strahlenvergiftung. Tatsächlich soll sich die Geschichte irgendwo nahe Philadelphia zugetragen haben. Unfassbar.

Aber was hat das mit Büros zu tun?

Tatsächlich können auch Bürogestaltungen im Verborgenen langfristig krank machen. Ganz ohne Röntgengeräte.

Nein, es geht nicht um Lärm. Sondern ausgerechnet um etwas, das Geräusche absorbieren soll. Etwas, das wir meistens mit Füßen treten: Teppiche.

Kurz nach meiner Genesung sprach ich mit der Bürogestalterin Andrea Stuckmeier über das sogenannte Habitat-Design. Über Umwege kamen wir zu einer Geschichte, die in der »Zeit Verbrechen« stehen könnte. Ein Kriminalfall.

Die Eckdaten: Mehrere Großraumbüros. Zahlreiche Beschäftigte. Ungewöhnlich viele Krankmeldungen. Kopfschmerzen, permanentes Erschöpftsein, sogar Burn-outs.

Die Verantwortlichen? Zunächst ahnungslos. Erst mit der Zeit gärte ein Verdacht: Hing der rapide Anstieg der Krankmeldungen mit den Umbaumaßnahmen des Offices zusammen? Und wenn ja: womit genau? Schließlich zeigte sich das Phänomen des erhöhten Krankenstandes erst nach der Neugestaltung.

Eine Analyse offenbarte die Ursache: Die verlegten Teppiche waren eine Festwiese für Milben und Hausstaub. Diese konnten in den grobfaserigen Teppichen besonders gut gedeihen. Für Allergiker:innen ein Graus. Die Betroffenen litten zusätzlich zur Schlappheit und Konzentrationsproblemen an tränenden Augen und Juckreiz.

Angesichts dieser - vermeintlich - harmlosen Symptome mögen manche diese Situation bagatellisieren. »Allergien, so schlimm und verbreitet sind sie nicht.«

Ein Irrglaube. Die Anzahl der Menschen, die mit diesen Beschwerden kämpfen, stieg in den vergangenen Jahren. Tatsächlich sind mittlerweile fast 20 Prozent der deutschen Erwachsenen betroffen. Arbeitswelten, die nicht potenzielle Allergien bei der Raumgestaltung beachten, ignorieren die Gesundheit von circa 10 Millionen Menschen. Wahnsinn!

Dabei müssten sich Unternehmen genau beim sensiblen Thema Healthcare attraktiv für potenzielle Mitarbeitende positionieren. Nach fast drei Jahren Corona ist das Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung gewachsen, Länder geben weit mehr für Leistungen aus. Allein die Vereinigten Staaten investierten zuletzt 17 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.

»Die Pandemie hat viele Menschen dazu angeregt, mehr über ihre körperliche Gesundheit nachzudenken. Das weist darauf hin, dass der Bereich der Selbstfürsorge zukünftig reichlich Rückenwind haben wird«, schreibt die Business-Analystin Diana Rosero-Pena.

Was Architekt:innen daraus lernen können? Das Office sollte im Jahr 2023 ein Health Space sein. Ein Ort, an dem sich Mitarbeitende mit Sinn und Wohlbefinden aufladen.
Das heißt: Büros müssen unter anderem…
  • auch nach Corona das Thema Hygiene beachten.
  • eine angenehme Akustik ermöglichen.
  • ergonomische und flexible Möbel anbieten.
  • ausreichend Tageslicht für einen gesunden Biorhythmus garantieren.
  • ausreichende Zonen für Erholung und Entspannung definieren.
  • mit Gelegenheiten für Bewegung während der Arbeitszeit aufwarten.
  • eine ausgewogene Lebensmittelversorgung gewährleisten.
Was sie ganz gewiss nicht sein sollten: Ein Ort, auf den die Mitarbeitenden eines Unternehmens allergisch reagieren.
FACT SHEET
Unsichtbare Gefahren im Office
     
 
Icon Drucker
 
   
Ein unterschätzter Schadstoff im Büro sind sogenannte Tonerstäube. Diese entstehen durch den Betrieb von Laserdruckern und Kopierern. Arbeitsplätze im direkten Umfeld können stark kontaminiert sein.
 
     
     
 
Icon Computer
 
   
Besonders Flammschutzmittel mindern die Luftqualität im Office. Diese Stoffe stammen beispielsweise aus Computern und Monitoren. Auch eine Belastung mit Formaldehyd ist verbreitet. Der industrielle Rohstoff gelangt über die Möbel oder als Parkettversiegelung in die Räume.
 
     
     
 
Icon Mundschutz
 
   
Selbst wenn die Schadstoffkonzentration in der Luft gering ist, kann diese Belastung schwerwiegende Gesundheitsschäden verursachen. Da Angestellte teils Jahrzehnte in einer Umgebung arbeiten, summieren sich die Kontaktzeiten mit den gesundheitsschädlichen Sporen. Sogar das Krebsrisiko steigt auf Dauer.
 
     
     
Der Weitblick
     
     
Lahti, Finnland
Lebendige grüne Wände können Hautqualität und Immunsystem von Mitarbeitenden verbessern. Eine finnische Studie offenbar weitere Insights zum Designtrend. Für Forbes berichtet Jamie Hailstone.
     
     
Reading, Großbritannien
Arbeitsplätze, die die gesundheitlichen Bedürfnisse der Beschäftigten fokussieren, steigern die Zufriedenheit der Teams. Doch was können Firmen für eine gesündere Umgebung tun? Der Blog officeprinciples präsentiert fünf Lösungsansätze.
     
     
Mumbai, Indien
Eine gesunde Arbeitsumgebung senkt nicht nur die Anzahl der Abwesenheitstage. Zugleich steigert sie die Produktivität der Angestellten signifikant. Autor Manas Mehrotra analysiert die Benefits für die Times of India.
     
       
Facebook firmen name Instagram Name Pinterest Benutzername LinkedIn Name
       
     
Diese E-Mail wurde an unknown@noemail.com versandt. Sie haben diese E-Mail erhalten, weil Sie sich auf inperspective.palmberg.de für den Newsletter angemeldet haben.

Möchten Sie den inperspective Newsletter abbestellen? Jetzt abbestellen

PALMBERG Büroeinrichtung + Service GmbH
Am Palmberg 9 · 23923 Schönberg

© 2022 PALMBERG Büroeinrichtungen + Service GmbH.