Es flackert gelb, orange und rot auf dem Bildschirm. Die Farben wirken unscharf, fast verwischt, grobpixelig. Wie bei einem Computerspiel aus den Achtzigern.
Aber diese Lichter, die da leuchten, haben nichts mit einem Spiel zu tun. Abgebildet ist ein menschliches Gehirn, das gerade auf eine bestimmte Situation reagiert. Die Untersuchung heißt in der Fachsprache Elektroenzephalografie. Die Abkürzung EEG flutscht allerdings leichter über die Lippen.
Bei dieser Untersuchung können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das tun, was man sich bei Mitmenschen häufiger wünscht: In den Kopf der anderen gucken. Und dabei so einiges verstehen.
Was beim Blick in das Gehirn herauskommt, kann jedoch ziemlich beängstigend sein. Ein Team um den Kriminalpsychologen Adrian Raine fand beispielsweise heraus,
dass EEG-Untersuchungen bei Mörderinnen und Mördern eine deutliche Signatur besitzen. So zeigte sich, dass bei ihnen einzelne Gehirnregionen schwächer aktiv sind als bei der Vergleichsgruppe. Zum Beispiel die Areale, die Empathie und Impulsivität steuern. Während bei harmlosen Personen der präfrontale Cortex leuchtet wie die Girlanden auf einer Faschingssause, dominierten bei Killern dunkelblaue und schwarze Töne.
Was das mit Arbeit zu tun hat?Klar, auch im Büro mag es manchmal gefühlt »kriminell« zugehen. Zum Beispiel wenn das Mittagessen auf wundersame Weise aus dem Kühlschrank verschwindet.
Oder weitaus Schlimmeres im Office passiert.Forschungen mittels Elektroenzephalografie offenbarten aber auch etwas anderes. Zum Beispiel, dass manche Aktivitäten für ein leistungsfähigeres Gehirn sorgen. Gerade die Areale, die Konzentration oder kreatives Denken ermöglichen, können Menschen bewusst anregen. Und das wiederum wirkt sich positiv auf die Produktivität aus.