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Das große Zittern
     
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Καλή μέρα!

Wie auch immer das ausgesprochen wird: Das ist griechisch und heißt »Guten Tag«.

Der griechische Gruß zu Beginn dieses Newsletters hat einen ernsten Hintergrund. Denn das südeuropäische Land am ägäischen Meer ist nicht nur mythengeplagt, sondern hat auch noch ein großes Stress-Problem. Aktuellen Zahlen zufolge ist Griechenland Europameister im »Gestresstsein«.

Und nicht nur das! Nirgendwo auf dem Heimatkontinent kämpfen die Menschen mit so viel Traurigkeit. Auch Depressionen sind besorgniserregend weit verbreitet. Kein Wunder – denn Stress macht krank.

Auch in Deutschland summieren sich die stressbedingten Fehltage in schwindelerregende Höhen. Die gute Nachricht: Es gibt ein hilfreiches Gegenmittel, das du sofort anwenden kannst. Der Autor dieses Newsletters hat es selbst getestet. Mehr Informationen bietet inperspective snacks #95.

Information für dich: Ab sofort erhältst du alle zwei Wochen zusätzlich zu inperspective snacks auch unseren Podcast inperspective break in dein E-Mail-Postfach.
inperspective snacks - Der Lead - Zittern für das Seelenheil
Zittern für das Seelenheil
von Hannes Hilbrecht
Eine Erinnerung.

Viele Kinderaugenpaare blicken mich mit weiten Pupillen an. Meine Arme schlackern nervös hin und her. Die Stimme ist anfangs brüchig.

Ich zittere.

Erst dann rollt mir John Maynard von Theodor Fontane halbwegs flüssig von der Zunge. Ein Glück.

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Ich wurde neulich gefragt, wann ich das letzte Mal richtig gezittert hätte. Das mit dem Mann, der sein Steuer fest in der Hand hielt, war meine erste Assoziation. Ob ich die Wahrheit sagte oder unbewusst log – ich weiß es nicht.

Gestellt wurde die Frage von meiner psychotherapeutischen Trainerin. Seit ein paar Monaten gehe ich regelmäßig zu einstündigen Sitzungen. Der Hauptgrund für die Gespräche: Ich will mit dem wachsenden Stress klarkommen. Damit bin ich übrigens nur einer von (sehr) vielen Stressgeplagten in Deutschland. Das verdeutlichen die Zahlen.
FACTSHEET
Herren-Erschöpfung!
In Deutschland leiden Millionen Menschen unter Stress. Fast ein Drittel der Deutschen gab im Jahr 2022 an, dass Stress den Alltag mehrmals im Jahr negativ belastete.

Im Jahr 2022 stieg die Anzahl der stressbedingten Krankentage in Deutschland von 126 auf 132 Millionen an. Das negative Wachstum setzte sich auch in den nächsten Jahren stetig fort. Das Ärzteblatt spricht von einem Höchststand.

Frauen sind tendenziell häufiger durch stressbedingte Krankheiten betroffen. So kamen sie im Jahr 2022 auf 77 Millionen Ausfalltage, Männer sammelten 55 Millionen. Aber: Die Zahl bei der Herren-Erschöpfung stieg im Vergleich stärker an.
In den angesprochenen Sitzungen kamen Josi, so heißt die Expertin, die mir in den Mentaltrainings gegenübersitzt, und ich schnell auf das Thema Lockerheit.

Lockerheit ist mein großes Problem. Sie liegt mir nicht. Der Aggregatzustand, mit dem ich lebe, ist die Angespanntheit. Fordert man mich dazu auf, locker zu sein, frustriert mich das. Ich wäre gerne entspannt wie ein Dosenpfirsich, aber ich komme vom Stress kaum runter.

Josis Empfehlung: Zittere doch mal wieder. 

Meine erste Reaktion? Ich griente. Erst danach hörte ich zu.

Ihre Herleitung war tatsächlich plausibel. Sie hatte etwas mit der Kindheit, dem Aufsagen von Gedichten und ernsthafter Biologie zu tun. Ihr Ansatz: Das Zittern, das als hasenfüßig stigmatisiert wird, das Kindern abgewöhnt wird, ist eigentlich sinnvoll. In diesem Zustand baut der Körper übermäßigen Stress ab. Das Nervensystem balanciert sich wieder aus.

Dr. Michael Neuber, Betriebsarzt beim WDR, schreibt: »Das Auszittern ist eine ziemlich coole Übung. Sie greift den Körper an, der durch das autonome Nervensystem gesteuert wird. Wenn wir erst mal über längere Zeit im Kampfmodus und damit auf der archaischen Ebene unseres Nervensystems und Körpers angelangt sind, braucht es genau diese Interventionsebene.«
Doch wie funktioniert das neurogene Zittern?
Es gibt unterschiedliche Ansätze. Der, den ich aufgeschnappt habe, funktioniert so.
     
 
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Lege dich auf eine Unterlage. Diese sollte geschmeidig, aber nicht zu weich sein. Eine Yogamatte eignet sich besser als die Matratze eines Bettes.
 
     
     
 
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Komme ein paar Minuten zur Ruhe. Fixiere einen Punkt an der Decke und atme tief durch. Das gelingt dir leichter, wenn du dich auf deine Atmung konzentrierst.
 
     
     
 
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Nun begebe dich in den Schmetterlingssitz. Die Füße berühren sich. Führe nun die Oberschenkel ganz behutsam zusammen. So langsam, dass du die Bewegung kaum wahrnimmst.
 
     
     
 
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Aus dem Becken heraus wirst du irgendwann ein Kribbeln spüren. Dieses geht später auf deine Oberschenkel über. Womöglich beginnen sie leicht zu schlackern. Wehre dich nicht gegen den Impuls, auch wenn es dir schwerfällt.
 
     
Ich zittere gelegentlich richtig wild – mal gar nicht. Das sei normal, sagt meine Psycho-Trainerin. Was danach immer eintritt: ein Gefühl der Entschleunigung und Entschlackung.
PRAXISTIPP
Was bedeutet das für Büros?
Wie simpel das Zittern geht – zumindest im Office gibt es oft ein Problem: Wo soll man sich bloß auszittern?

Zwischen den Schreibtischen im Großraum mutet es seltsam an. Auch der Küchentisch ist als Ort eher ungeeignet. Im Meetingraum? Sind diese verglast, fühlt man sich rasch als Gespött im Aquarium.

Hier kommen wir zum eigentlichen Problem: Obwohl Journalistinnen und Journalisten schon vor mehreren Jahren vom Trend »Recharging Room«  (»Entspannungsraum«) fabulierten, hat sich dieser bislang kaum durchgesetzt.

Dabei wäre dieser Ort definitiv ein Grund, warum Mitarbeitende gerne das Büro aufsuchen würden. Man stelle sich vor, es gibt einen Raum, bei dem man sich sogar vom Familienstress aus den eigenen vier Wänden gezielt erholen könnte. Der beim Abschalten hilft, wenn das mal zwingend notwendig ist.

Wie so ein Recharging-Raum aussehen sollte, erfährst du am 4. und 5. Juni bei den Ausgaben von inperspective live! in Frankfurt und Stuttgart.
inperspective live! am 4. Juni 2024 in Frankfurt
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inperspective live! am 5. Juni 2024 in Stuttgart
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PODCAST
inperspective break Podcast - Episode 14 - Pausen
Die große Pause!
Das beste Mittel gegen Stress sind Pausen. Dabei kommt es nicht auf die Länge, sondern auf die Regelmäßigkeit dieser Unterbrechungen an. Wie du effektiv deine Energiespeicher einlädst, besprechen Anne Ziegler und Hannes Hilbrecht in dieser Ausgabe von inperspective break!
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