Mundraub
     
Mahlzeit!

Es geht ums Essen in dieser Episode von inperspective snacks. Aber anders als die meisten denken werden.

Denn das (falsche) Essen kann im Office drastische Konsequenzen nach sich ziehen – bis hin zum Jobverlust.

Und auch sonst ist nicht mit allen Kolleginnen und Kollegen »gut Kirschen essen«. Das zeigt unsere Ausgabe (#106) über True Crime im Büro.

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True Crime im Office
von Hannes Hilbrecht
Bienenstiche sind gefährlich, und das nicht nur für Allergikerinnen und Allergiker.

Sondern auch für Bäckereifachverkäuferinnen. Zumindest im Jahr 1982.

Damals hatte die besagte Angestellte ein Stück Kuchen gemopst und verputzt.

Es folgte die fristlose Kündigung vom Arbeitgeber.

Die Frau wehrte sich vor Gericht, die Entscheidung blieb bestehen. Noch heute wird in der Juristerei über den sogenannten »Bienenstich-Fall« fabuliert. Und es sollte nicht bei diesem Vorfall bleiben.

In Baden ging es um Maultaschen (worum sonst?). In Schleswig-Holstein um Frischkäse. Vor wenigen Jahren wurde dann in Mannheim um eine Tafel Schokolade juristisch gezankt.

Wer auf Arbeit Essen klaut, kann wegen eines Eigentumsdeliktes entlassen werden. Und dass, obwohl Mundraub seit 1975 kein gerichtlicher Strafbestand mehr ist.

Diese Geschichten zu Beginn sind ein Service-Hinweis an das Newsletter-Publikum. Denn: Selbst banale Vergehen sind im Büro nicht Banane, sondern arbeitsrechtlich ein Risiko. Und wie peinlich das ausgehen kann, zeigte eine virale Geschichte um gebratene Shrimps mit Reis. Damals analysierte das Unternehmen sogar Überwachungskameras aus, um den »frittierten Fraud« aufzudecken.

Aber weg vom Essen, hin zum großen thematischen Buffet. Tatsächlich ist das Thema Office-Crime gar nicht so klein, wie es von außen zunächst wirken mag.
Laut Erfassungen des Bundeskriminalamts (BKA) und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC liegt der jährliche wirtschaftliche Schaden durch Wirtschaftskriminalität am Arbeitsplatz in Deutschland im  Milliardenbereich.

Die Vergehen und Verbrechen, die selbst große Konzerne plagen? Untreue, Betrug, Compliance- und Datenschutzverstöße. Und, natürlich, auch Diebstahl. Das jedoch meistens im minderschweren Fall. Zumindest gefährden geklaute Klopapierrollen und Büroklammern keine Liquidität.

Dennoch sind sich Expertinnen und Experten einig: Oftmals lauert das größte Risiko für wirtschaftlichen Schaden innerhalb der eigenen Büros. Im Fachjargon wird von Innentäterinnen und Innentätern gesprochen.

Auch das Homeoffice fordert Unternehmen heraus. Zwar zeigt sich, dass Themen wie seelische und sexualisierte Gewalt im Office etwas an Relevanz verlieren. Dafür wird das Thema Arbeitszeitbetrug für Unternehmen immer bedeutsamer.

Das unterstrich auch eine Studie der Wirtschaftsberatung KPMG (2021). Laut dieser stellten 32 Prozent der befragten Firmen durch das Homeoffice vermehrt Arbeitszeitbetrug fest.

Auf der anderen Seite offenbarten im selben Jahr 27 Prozent der Arbeitnehmenden, dass sie bei der Dokumentation von Arbeitszeit nicht immer bei der Wahrheit bleiben.
Doch kann das Bürodesign etwas gegen Kriminalität tun?
Ja. In Weltmetropolen zeigte sich, dass architektonische Ansätze ein präventives Mittel sein können. So wurden in problematischen Ballungsräumen in New York, Stockholm und Toronto in den 90er-Jahren Maßnahmen nach dem CPTED-Konzept implementiert. Die Abkürzung steht für »Crime Prevention through Environmental Design«. Auf Deutsch: Verbrechensverhütung durch Umweltgestaltung.

Die Maßnahmen, die vor allem mehr Transparenz und gesellschaftliche Bewegung in Problemzonen bringen sollten, erwiesen sich als erfolgreich. Nicht nur sank die Kriminalität in den architektonisch angepassten Zonen. Zudem stieg die empfundene Sicherheit unter den Einheimischen.

Könnten Ansätze des Konzeptes auch im Büro wirken? Ein Gedankenkino ist es definitiv wert.
     
Der Weitblick
     
     
Schönberg, Deutschland
Machtmissbrauch ist per se noch keine kriminelle Handlung, kann aber den Nährboden für weitere Taten liefern. Was ein Office-Design dagegen tun kann, berichtet Expertin Laura Venz im PALMBERG-Interview.
     
     
Chicago, USA
Kriminalität am Arbeitsplatz kommt nicht nur von innen, sondern auch von außen. Wie architektonische Ideen helfen, schreibt Sicherheitsexperte Larry Pomykalski in einer LinkedIn-Kolumne.
     
     
Sykesville, USA
Kann strategisches Design am Arbeitsplatz kriminellen Handlungen vorbeugen? Einen möglichen Ansatz formuliert Trish Lomonosov für den Blog eines Sicherheitsunternehmens.
     
       
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