Wenn das Leben zu einem To-Do wird
     
inperspective snacks - Wenn das Leben zu einem To-Do wird - oben
»Menschen gucken!«

Diese Formulierung ist so schön, dass sie im heutigen Newsletter als Begrüßung herhalten darf.

Verwendet hat sie Nora Dietrich. In unserem Podcast inperspective break, in der wichtigsten Folge, die wir bisher aufgenommen haben.

Die bekannte Berliner Psychologin spielte mit dem »Menschen gucken« auf eine Gewohnheit ab, die sie in ihrer Kindheit mit dem Vater teilte, ebenfalls ein Psychologe. In Cafés beobachteten sie Menschen, deuteten sich aus deren Verhalten eine Geschichte zusammen. Und überlegten, ob es den Personen, die unter ihre Augenlupen gerieten, gerade gut geht.

In Ausgabe #111 von inperspective snacks geht es um die vielleicht schwierigste Art des Menschenguckens – den Blick in das eigene Innere. Denn das fällt uns allen häufig am schwersten. Mit, immer häufiger, verheerenden Folgen. 
Werde ich gerade psychisch krank?
von Hannes Hilbrecht

Wie geht's dir?

Die Frage stellen wir oft. Bestimmt jeden Morgen. Sogar unbewusst. Den Kindern. Der anderen Partei in der Partnerschaft. Den Eltern. Ganz sicher auch auf Arbeit.

Das Interesse an Mitmenschen – oder dieses zumindest vorzuheucheln – ist eine feste Norm. Eigentlich ein guter Ansatz für das Zusammenleben. Miteinander reden und fühlen. Machen wir im Homeoffice viel zu wenig. Doch es gibt noch ein anderes Problem.

Wir sind oft gut darin, andere nach ihrem Gemüt zu fragen. Aber fragen wir auch häufig genug uns selbst, wie es uns geht? So morgens vor dem Spiegel? Oder beim Warten auf den ersten Kaffee? Oder zumindest in der S-Bahn ins Büro?

Vielleicht beginnt eines der größten Probleme unserer Gesellschaft schon an diesem Punkt. Denn noch immer werden mehr und mehr Menschen psychisch krank. Im April veröffentlichte »DW« Zahlen, nach denen 31 Prozent der Deutschen momentan unter einer psychologischen Erkrankung leiden. Von Angststörungen bis Depressionen ist vieles dabei. Auch deshalb ist das Thema »Mental Health« eines der am häufigsten in unserem Newsletter. PALMBERG, das Unternehmen, das diesen herausgibt, setzte sogar auf der ORGATEC Leitimpulse. Mental Health geht uns alle etwas an.

Warum die Frage nach dem »eigenen Wohlbefinden« so wichtig ist, habe ich erst kürzlich bei einem sehr guten Freund mitbekommen. Als ich hörte, dass er wegen einer psychischen Erkrankung behandelt wird, hat es mich umgehauen.

Nach außen lief bei ihm alles gut. Körperlich fit wie nie, immer cool drauf, privat und beruflich ausgefüllt und glücklich. Was Familie und Freunde nicht sahen und erfragen konnten: die innere Zerrissenheit.

Leistungssport, Ausbildung, mehrere Jobs, Privates – das alles lief nur »vermeintlich gut«. Der Spagat zwischen den Verpflichtungen zerriss ihn aber innerlich. Nicht auf einmal, nicht mit bloßer Gewalt. Sondern ganz langsam – und unsichtbar. Für ihn selbst, und noch mehr für das Umfeld, das nicht ansatzweise intervenieren konnte. Manchmal grinst einen eine Krankheit ganz unschuldig ins Gesicht.

Im Podcast mit Nora Dietrich musste ich genau an diesen Fall denken. Denn Nora sagte etwas sehr Wesentliches:

»Ein Warnzeichen ist es, wenn alles im Leben zum To-Do wird. Das Kind aus der Kita abholen. Sich auf einen Kaffee verabreden. Leute zum Abendessen einladen. Wenn das alles nicht mehr genossen wird, sondern als Muss oder als Soll empfunden wird, ist das ein Zeichen dafür, dass es gerade einfach zu viel ist. Das Privatleben sollte niemals nur ein To-Do sein.«

Irre einleuchtend – vor allem irre erschreckend. Wenn wir uns selbst bei den schönen, den befreienden Dingen nach der Stop-Taste sehnen, wird es Zeit, etwas zu ändern.

Punkt.
inperspective break Podcast mit Nora Dietrich
Die komplette Folge zum Thema: »Können wir entspannt und produktiv arbeiten« kannst du dir hier anhören. Unbedingte Hörempfehlung aus der Redaktion!
Jetzt reinhören »
Du möchtest keinen unserer Podcasts verpassen? Jetzt inperspective break bei Spotify abonnieren!
     
Der Weitblick
     
     
Australien & Neuseeland
Fast ein Drittel ihres Lebens verbringen Beschäftigte an ihrem Arbeitsplatz. Besonders im Büro können Unternehmen aus psychischer Betrachtungsweise viel falsch machen. Welche Fehler beim Office Design das Risiko für mentale Erkrankungen erhöhen? Eine Mental-Health-Initiative aus Down Under liefert eine interessante Liste.
     
     
Göteborg, Schweden
Wie beeinflussen Raumkonzepte die psychologische Gesundheit von Wissensarbeiterinnen und Wissensarbeitern? Mehr als man denkt! Besonders frappierend: Frauen und Männer leiden unter ganz unterschiedlichen Design-Ansätzen. Genaueres zeigt eine lesenswerte Studie der Universität Göteborg.
     
     
Culver City, USA
Was kann ein Büro als Büro dafür tun, dass es Mitarbeitenden mental besser geht? Diese Frage beantwortet Interior Sean Kim Nickerson in einem vielschichtigen Blog.
     
       
Facebook firmen name Instagram Name Pinterest Benutzername LinkedIn Name
       
     
Diese E-Mail wurde an unknown@noemail.com versandt. Sie haben diese E-Mail erhalten, weil Sie sich auf inperspective.palmberg.de für den Newsletter angemeldet haben.

Möchten Sie den inperspective Newsletter abbestellen? Jetzt abbestellen

PALMBERG Büroeinrichtung + Service GmbH
Am Palmberg 9 · 23923 Schönberg

© 2022 PALMBERG Büroeinrichtungen + Service GmbH.