Goodbye Aufschieberitis
     
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»Mach ich später!«

Denkst oder sagst du das auch oft? Dann ist dieser Newsletter genau richtig für dich. Es geht um Aufschieberitis, im Fachjargon: Prokrastination.

Von der ist fast jeder Mensch betroffen. Manche jedoch so stark, dass sich eine krankhafte Arbeitsstörung entwickelt. Diese kann auch zusätzlich weitere psychische Leiden begünstigen.

Gut, dass es diesen Newsletter gibt. Ausgabe #114 hilft mit wertvollen Tipps beim Umgang mit einer Prokrastination!
Ausnahmsweise pünktlich
von Hannes Hilbrecht

Dieser Newsletter ist spezieller, als du vielleicht denkst.

Er ist extrem pünktlich entstanden. Drei Wochen vor der Deadline war er schon geschrieben. Er ist ein Relikt aus dem Jahr 2024. Im gesamten Erstellungsprozess wurde nichts aufgeschoben, sondern alles sinnvoll priorisiert abgehakt. Es geht doch, wenn man will.

Wie so viele andere Menschen in Deutschland leide ich, der Autor, unter Prokrastination. Ich schiebe also gerne Dinge auf. Die Steuererklärung. Whitepaper für den Lieblingskunden. Ein Telefonat mit Oma.

Damit gehöre ich zur Mehrheit der Menschen in Deutschland. Laut einer Studie des Sinus-Instituts sollen 82 Prozent der Deutschen schonmal unter der sogenannten Aufschieberitis gelitten haben. Richtig gelesen: GELITTEN!

Das heißt: Sie mussten bereits finanzielle, berufliche oder gesundheitliche Nachteile beklagen.

Tatsächlich gaben in einer anderen Umfrage nur zwei Prozent der Befragten an, nie etwas aufzuschieben. Macher eben!

Aber zurück zum Wesentlichen. Wie harmlos Prokrastination klingen mag – sie kann erhebliche Folgen haben. So können aus der wachsenden Überforderung (wenn der Arbeitsberg immer größer wird) Schlafstörungen und Angstgefühle entstehen. Auch Erschöpfung und sogar depressive Zustände drohen, wenn die Prokrastination krankhafte Züge annimmt. Wichtig an der Stelle: Wer regelmäßig prokrastiniert, ist nicht automatisch faul.

Ganz im Gegenteil. So ist oft Perfektionismus ein Hauptauslöser für das aufschiebende und selbst quälende Verhalten. Psychologin Susanne Hake schreibt:

»Die Eigenschaft Perfektionismus und das Verhalten Prokrastination sind mit Angst und Depression verbunden.«

Andere Expertinnen und Experten begründen das schadhafte, prokrastinierende Verhalten mit zuvor erlittenen Traumas. So können vergangene Episoden des Scheiterns bis in die Gegenwart strahlen und Menschen beim Abrufen der tatsächlichen Leistungspotenziale hemmen.

Das Prokrastinieren kann sogar medizinisch als Symptom einer psychischen Erkrankung anerkannt werden. Neben den bereits erwähnten Depressionen geht es beispielsweise um ADHS oder krankhafte Ängste.

Die gute Nachricht?

In den meisten Fällen steckt ein relativ harmloser Prozess in unserem Gehirn hinter der Aufschieberei. Das zeigt unser Fact Sheet.
FACTSHEET
Prokrastination im Kopf
     
 
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Der präfrontale Cortex ist im Gehirn für Planung, Impulskontrolle und Selbstregulation zuständig. Genau hier entsteht Prokrastination.
 
     
     
 
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Beim Aufschieben findet ein Lernprozess statt. Denn wenn eine Aufgabe aufgeschoben wird (eine Vermeidung), stellt sich Entspannung ein. Das Gehirn mag diesen Zustand. Daher wird es sich in künftigen Situationen für die kurzfristige Entlastung entscheiden. Langfristig ergibt sich ein »erlerntes Verhalten«. Aufschieben tut gut.
 
     
     
 
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Außerdem liebt unser Belohnungssystem das Aufschieben von Aufgaben. Das angesprochene Belohnungssystem funktioniert zwar ziemlich komplex. Doch trotz diverser involvierter Hirnstrukturen und zahlreicher biochemischer Prozesse ist unser Belohnungssystem erstaunlich einfach gestrickt. Es mag kurzfristigen Komfort und Erfolg lieber als harte Arbeit.
 
     
     
 
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Darin liegt auch der Schlüssel zum Überwinden von Prokrastination. Große Aufgaben müssen in kleine zerlegt werden. Dann profitieren Betroffen vom Eifer des Belohnungssystems – und kommen doch voran.
 
     
Im Weitblick findest du weitere Artikel, die dich beim Umgang mit Prokrastination unterstützen. Wichtig ist aber nicht nur das, was in deinem Kopf stattfindet und wie du deine Arbeit organisierst. Auch das Design deines Büros oder Arbeitsplatzes kann den Hang zum Aufschieben verstärken. Die Architektin Ana Marcu formuliert sieben Ideen für einen möglichst effizienten Arbeitsplatz.

1. Eine klare Zone für Arbeit. Im Büro, aber auch im Homeoffice! Prokrastinierer brauchen einen klar definierten Arbeitsbereich, der bei der Unterscheidung zwischen Arbeit und Entspannung hilft. 

2. Leicht zu pflegende Büromöbeln! Glatte Oberflächen und schmutzabweisende Stoffe sind leichter sauber zu halten. So sorgen sie für weniger Ablenkung. 

3. Eine angemessene Beleuchtung in bestimmten Arbeitsbereichen kann eine Aufgabe weniger anstrengend erscheinen lassen. Dadurch sinkt die Wahrscheinlichkeit für eine Vermeidungsstrategie. Die Belichtung am Arbeitsplatz sollte individuell einstellbar sein.

4. Clean Denk. Denn Unordnung auf dem Tisch kann zu einem Gefühl der Überforderung führen und das Aufschieben von Aufgaben begünstigen. Moderne Aufbewahrungslösungen von PALMBERG helfen sogar chronischen Messis.

5. Arbeit sollte in Ruhe stattfinden. Denn das unterstützt chronische Prokrastiniererinnen und Prokrastinierer bei der Konzentration. Arbeitsplätze sollten möglichst wenige akustische und visuelle Ablenkungen bereithalten.

6. Motivierende Erinnerungshilfen wirken wie ein Nudge beim Vermeiden des krankhaften Vermeidens. Sichtbare Erinnerungen an Aufgaben und Ziele können von der Prokrastination abhalten. Beispielsweise Darstellungen, die auf große Ziele oder den Wert der eigenen Aufgabe hinweisen.

7. Bequeme Räume für Pausen! Wenn schon Vermeidung und Erholung, dann aber bitte richtig. Der Ansatz dahinter: Je effektiver sich Menschen, die offenkundig Entspannung brauchen, erholen können, desto eher ist wieder das nötige Potenzial für Konzentration vorhanden.

Im Weitblick findest du nun effektive Tipps, mit dem du an deiner eigenen Aufschieberitis arbeiten kannst.
     
Der Weitblick
     
     
München, Deutschland
Was sind die Ursachen für Prokrastination? Wie schließt man sie im Berufs- oder Lernalltag aus? Sylvaine von Liebe liefert für den Bildungskanal ARD alpha ein interessantes Feature. 
     
     
Boise, USA
Beende den Tag, ehe du ihn begonnen hast. Das ist einer von fünf unkonventionellen, aber vielversprechenden Tipps des Autors Dean Bokhari. Für die Boise University erklärt er seine Lösungsansätze.
     
     
New York, USA
Wer seinen Hang zur Prokrastination steuern kann, tut vor allem was für seine mentale Gesundheit. Die Medizinerin und Autorin Kendra Cherry zeigt für die Plattform »VeryWell mind« auf, was im besten Fall mit der eigenen Gedankenwelt passieren kann.
     
       
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