|
|
|
|
Das Café am Ende des Büroflurs?
|
|
|
|
|
|
|
Hyvää päivää!
Das ist finnisch und heißt »guten Tag«.
Warum wieder die östlichen Skandinavier?
Weil die Finninnen und Finnen Weltmeister sind. Nicht im Eishockey. Nicht im Frauen-Huckepacke-Tragen. Sondern im Kaffeetrinken.
12,6 Kilo des schwarzen Goldes werden pro Jahr konsumiert. Das ist einsame Spitze. Nicht etwa vor Italien, Portugal oder Frankreich, sondern vor Norwegen. Und dann mag noch jemand behaupten, dieser Newsletter bietet nicht ausreichend ungewöhnliches oder unerwartetes Wissen.
Um Kaffee geht es auch in dieser Episode. Also vor allem um den Ort, an dem er besonders liebevoll getrunken wird: Cafés. Sie haben mehr Einfluss auf die Kreativität, als viele Führungskräfte glauben mögen. Haben Büro-Cafés sogar das Potenzial zum großen Trend?
Mit Ausgabe 115 unseres Newsletters findest du es heraus!
|
|
|
|
von Hannes Hilbrecht
Das berühmteste Café der Welt hat es gar nicht in echt gegeben. Millionen Deutsche waren dabei, ohne jemals wirklich drin zu sein.
Es geht um das »Central Perk«, das Kultcafé aus der TV-Serie »Friends«. Mit Gunter, dem verschrobenen Barista mit bleichem Haar. Dem alles in sich hineinstopfenden Joey. Und mit dem Schmuddelkatzlied.
Die insgesamt sechs Freunde trieben so einiges im Café, aber wirklich arbeiten sah man sie dort nie auf dem berühmten Sofa.
Warum eigentlich nicht?
Cafés gelten doch nicht umsonst als kultureller Quellbrunnen der Inspiration.
Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir schrieben und philosophierten im Café de Flore und im Les Deux Magots in Paris. Ernest Hemingway bevorzugte in der französischen Hauptstadt das Café de la Paix.
Jahrzehnte später wurde die Harry-Potter-Reihe im Elephant House in Edinburgh geschliffen. Der populäre deutsche Schriftsteller Joachim Meyerhoff wiederum schrieb Teile seines Lebenswerks nach eigenen Angaben in einer Wiener Bäckerei-Filiale. Am liebsten in der Nähe der Toiletten.
Cafés waren stets Denkräume, aber sind sie es noch?
Ein Besuch im nächsten Starbucks mag das kurzzeitig durch den Kakao eines Zweifels ziehen. Aus allen Ecken und Nischen »diggart« und »ey altert« es dort mittlerweile. Noch dazu gibt es manchmal Pappbecher mit entstellten Namen darauf. Ein »Hannies« taugt vielleicht als Markensound für eine Speiseeiskette, nicht unbedingt als Kundenwertschätzung.
Aber inperspective snacks ist bekanntlich ein Inspirationsformat für gute Arbeit, und demnach hat das Café als intellektueller Maschinenraum der Wissensarbeit noch lange nicht ausgedient. Im Gegenteil! Für den Applaus, den das Café verdient hat, braucht es nicht mal die Claqueure aus dem Friends-Filmstudio.
Warum also sind Kaffeehäuser und Brasserien herausragende Arbeitsorte für die Wissensarbeit? Der Blick ins Factsheet gibt einen Einblick.
|
|
|
|
Das kreative Wunder in Cafés
|
|
|
|
|
|
|
Der kreative Impact beginnt nicht etwa beim süß-milchig-koffeinigen Geschmack eines guten Cappuccinos. Es sind vielmehr die Ohren, die wichtig sind. Der moderate Geräuschpegel von 50 bis 70 Dezibel bietet das perfekte »weiße Rauschen.« Dieses regt die Konzentration an, ohne sie zu überfordern. Die Siebträgermaschine darf also gerne in der Nähe schnaufen und röcheln.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Die Cafés bieten eine Atmosphäre, die viele Menschen für Kreativität brauchen. Und zwar die Balance aus Gemeinschaftsgefühl und Anonymität. Wer im Café arbeitet, ist alleine, ohne allein zu sein. Das stärkt das Sicherheitsempfinden (gut fürs Denken) ohne die Ablenkung durch unmittelbare Gespräche.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Auch können die Reize im Café den wundersamen Prozess der Inspiration einleiten. Oft entstehen Ideen aus dem Verknüpfen verschiedener Erinnerungen, die wiederum durch äußere Einflüsse stimuliert werden. Ein Geruch. Ein Geräusch. Das Verhalten eines Menschen. Kreatives und mutiges Denken lebt – wie eine Gesellschaft – von vielfältigen Eindrücken. Die sind im Café meist bunter als im eigenen Wohnzimmer.
|
|
|
|
|
|
|
|
Große Unternehmen haben sich zuletzt an die kreative Bedeutung von Cafés erinnert, teilweise notgedrungen. Immerhin braucht es Anreize, um die Menschen aus dem bequemen Homeoffice ins Büroleben zurückzuholen.
Warum das vielversprechend sein kann, erklärt die »Third-Place-Theorie« des US-amerikanischen Soziologen Ray Oldenburg. Diese formulierte Ende der 80er-Jahre, dass Menschen drei große Räume im Leben brauchen:
1. Das eigene Zuhause.
2. Den Arbeitsplatz.
3. Und eben einen öffentlichen Raum, der weder das erste noch das zweite ist – der sogenannte Third Place.
Im Sinne der Arbeit können Unternehmen genau diesen mit eigenen Cafés schaffen. Entweder im Firmengebäude oder wie populäre Firmen mit dicker Schatulle als urbane Pop-up-Cafés.
Egal wie – Unternehmen, die Begegnungsräume innerhalb wie ein Café betrachten und vielleicht sogar einrichten, schaffen sich zwar keinen dritten Ort, der Ray Oldenburgs Ansprüchen genügen würde.
Aber sie formen Kollaborationsräume, die ungezwungen sind. Und die vielleicht sogar als Maschinenraum für innovatives Denken funktionieren. Im Idealfall ganz ohne »Digga« und »Alta« aus der Belegschaft. Denn dann haben Firmen ohnehin ein anderes Problem.
|
|
|
|
Hörempfehlung für den nächsten Café-Besuch: Ein Plausch mit Jule Jankowski! Good-Work-Expertin Jule Jankowski weiß, wie man mit kleinen Handgriffen eine piefige Office-Atmosphäre aufbrechen kann. Und sie hat selbst erlebt, wie eine Kultur auch räumlich eingehen kann wie eine Zimmerpflanze ohne Sonnenlicht. Das und mehr berichtet sie in der aktuellen Folge von inperspective break! Und ja: Es geht auch um Kantinen.
|
|
|
|
|
Diese E-Mail wurde an unknown@noemail.com versandt. Sie haben diese E-Mail erhalten, weil Sie sich auf inperspective.palmberg.de für den Newsletter angemeldet haben. Möchten Sie den inperspective Newsletter abbestellen? Jetzt abbestellenPALMBERG Büroeinrichtung + Service GmbH Am Palmberg 9 · 23923 Schönberg © 2025 PALMBERG Büroeinrichtungen + Service GmbH.
|
|
|
|